Cabrera – die Ziegeninsel
Cabrera ist die kleinste, bewohnte Insel der Balearen und liegt südlich von Mallorca, in 13,6 km Entfernung. Verwaltet wird sie von Palma, der Hauptstadt Mallorcas. Sie gehört zu einer Inselgruppe aus 18 kleinen Felsinseln. Einst Unterschlupf für Piraten und Abschiebeort für französische Kriegsgefangene haben heute auf Cabrera Seevögel und Meerestiere ihre Heimat gefunden. 1991 wurde die Insel zum Nationalpark.
Auf einer Fläche von ca. 16 km² befindet sich eine Garnison und die kleine Siedlung Es Port mit ca. 20 Personen, die hier ständig wohnen.
Das gesamte Relief der Insel ist sehr flach. Die höchste Erhebung misst 172 m. Es gibt eine Reihe von felsigen Buchteneinschnitten und viele Höhlen.
Im Naturhafen, dem Puerto de Cabrera, dürfen täglich nur rund 50 Boote am Kai anlegen, die nicht mehr als etwa 200 Besucher auf die Insel bringen. Für das Tauchen, das Befahren und Übernachten müssen Sie sich eine Genehmigung holen. Nur ein eingegrenzter Bereich vom Hafen aus ist zur Besichtigung frei gegeben.
Die Ranger achten sehr auf die Einhaltung aller Vorschriften, die dem Wohle der Insel dienen. Erleben Sie auf einem Ausflug von Mallorca aus ein unberührtes Inselparadies.
Landschaftliche Highlights
Cabrera heißt übersetzt „Ziegeninsel“. Wilde Ziegen haben die Landschaft geprägt. Mit ihrem zügellosen Appetit haben sie jedes Wachstum fast im Keim erstickt. Obwohl man die Ziegen vor Jahren verbannt hat, ist das Bild der Insel sehr felsig und verkarstet. Aber das Grün hat die Landschaft zum Teil wieder erobert und es gedeihen mittlerweile 450 Pflanzenarten, die es lohnt zu bestaunen.
Die Vegetation besteht auch aus verschiedenen Baumarten, wie den wilden Ölbaum, Steinlinden und Kreuzdorn. In den letzten Jahren hat sich der Wacholder sehr verbreitet. Der ständige Wind und das Salz sorgen aber dafür, dass die Vegetation nicht zu üppig wird.
Bis zu 150 Vogelarten können Sie hier entdecken, darunter Seeadler, Fischadler, Seefalken und Korallenmöwen. Einige, die auf dem Weg nach Süden sind, machen hier Rast. Andere finden geschützte Nistplätze in den vielen Buchten. Das kaum verunreinigte Meer hält für rund 200 Fischarten optimale Lebensbedingungen bereit.
In der rauen Landschaft haben seltene Tierarten, die es sonst nirgendwo gibt, ihre Heimat gefunden. Den vielen Eidechsen begegnen Sie hier auf Schritt und Tritt. Sie sind keineswegs scheu und aalen sich auf den warmen Felsen in der Sonne.
Dank des sauberen Wassers können Sie von der 38 km langen Küste aus auch Wasserschildkröten und Wale beobachten. Selbst Delphine und Tümmler lassen sich hier blicken.
Naturliebhaber besuchen die Insel gern, um ihren Pflanzen- und Tierreichtum zu bewundern.
Reisewetter
Auf Cabrera herrscht ein mildes Mittelmeerklima. Die durchschnittliche Temperatur liegt bei 17 °C. Die Sommer sind heiß und trocken, die Winter mild. Niederschläge fallen kaum. Durch die Mistral-Wetterlage kann hier manchmal plötzlicher Starkwind wie aus heiterem Himmel auftreten.
Sehenswürdigkeiten
Bevor Sie einen Ausflug nach Cabrera unternehmen, sollten Sie sich im Besucherzentrum alle Informationen holen, die für einen Besuch der Insel wichtig sind. Das finden Sie im Hafen von Colónia San Jordi, im Süden Mallorcas. Auf Videos und Monitoren erhalten Sie vorab einen kleinen Einblick von dem, was Sie erwartet.
Entfliehen Sie dem Massentourismus auf Mallorca und setzen Sie mit den Golondrinas auf den kleinen Archipel über, wo Sie die Ruhe und Einsamkeit der Naturinsel genießen können.
Zwei Wanderwege führen vom Hafen weg in die Natur der Insel.
Einen fantastischen Blick auf den Hafen, das Meer und die Nachbarinsel Mallorca bietet sich Ihnen von der Festungsanlage aus. Sie diente einst dem Schutz vor Piraten und beherbergte später französische Kriegsgefangene. Heute sind nur noch eine weithin sichtbare Ruine und ein Turm davon übrig.
So klein die Insel auch ist, ihre Geschichte ist sehr dunkel und bewegt. Im Museum, das in einer ehemaligen Finca untergebracht ist, erfahren Sie eine Menge darüber. Wandern Sie weiter, führt Sie der Weg zum Aussichtspunkt La Miranda.
An die umgekommenen Kriegsgefangenen erinnert ein Denkmal im Zentrum der Insel und auch der Seemannsfriedhof bringt Ihnen die finsteren Seiten der Insel nahe.
Ein Wanderweg führt in den Süden zum Leuchtturm von Ensiola auf dem Punta de Anciola. Steilklippen fallen bis zu 50 m ins Meer ab. Genießen Sie von hier den Blick über das weite Meer und einen großen Teil der Inselgruppe.
Wenn Sie zu den Tauchern und Schnorchlern gehören, die die Insel besuchen, sollten Sie sich die Cova Blava nicht entgehen lassen. Die „Blaue Grotte“, die ihrem Namen alle Ehre macht, da hier der sandige Boden in Curaçao-blau erscheint, befindet sich an der Nordseite der Cala Gandulf und ist nur vom Wasser aus zu erreichen. Mit einer Ausdehnung von 160 m mal 50 m und Sichtweiten bis 50 m ist sie ein wahres Paradies. Aber auch die beiden Buchten Cala Galiota und Es Dimoni sind für Taucher ein besonderes Highlight.
Vom Kai aus führt Sie ein Fußweg an einer Bucht vorbei zu den zwei einzigen Strände der Insel, der Sa Plageta und S’Espalmador. Kristallklares Wasser lädt Sie zu einem Bad ein.
Der große Reichtum von Cabrera ist seine beispiellose Pflanzen- und Tiervielfalt. Hier gibt es so viel Natur, dass Sie sich einmal wie Robinson Crusoe fühlen können.
Kulinarische Highlights
Die kleine Bar in Es Port bietet dem Besucher eine Kleinigkeit zu essen. Das kann ein Snack oder auch ein Frühstück sein, wenn man die Nacht hier verbracht hat. Segler sollten sich vorher informieren, denn das Auffüllen ihrer Vorräte ist leider nicht möglich.
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